Du kriegst, was du brauchst
Vor ein paar Wochen habe ich eine besondere Erfahrung zum Thema „Fülle“ gemacht, die ich heute gerne mit dir teilen möchte.
Auf der Kölner Domplatte lief ich an einem Bettler und seinem Hund vorbei. Beide wirkten so freundlich, dass ich ihnen unbedingt etwas da lassen wollte. Ich zückte das Portemonnaie und stellte fest, dass ich nur noch einen 10-Euro-Schein bei mir hatte.
Da ich auf dem Weg nach Hause war und das S-Bahnticket bereits auf dem Handy gespeichert hatte, legte ich den Geldschein in die Blechdose des Mannes. Es war schön zu sehen, wie er sich freute. Ich stellte mir vor, wie er sich und seinem Hund davon etwas Gutes kaufte, und ging beschwingt weiter.
Am Hauptbahnhof angekommen, holte mich jedoch ein unaufschiebbares Bedürfnis ein. Ich musste zur Toilette, und ich hoffte sehr, dass man den Zugang auch mit EC-Karte bezahlen konnte. Leider war das eine Fehlanzeige.
Ratlos und zunehmend „hibbelig“ stand ich vor dem Drehkreuz zum WC, als eine Frau mit ihrer großen Kinderschar herauskam. Sie schaute mich an, griff dann wortlos in ihren Geldbeutel und holte einen Euro heraus, den sie mir mit einem Lächeln reichte.
Das hat mich so glücklich gemacht! Und dankbar. Dankbar dafür, dass das Leben in diesem Moment so gut für mich gesorgt hat.
Und es hat mir wieder mal gezeigt, dass es sich nicht lohnt, Dinge gegeneinander aufzurechnen. Dieser eine Euro war für mich genau so wertvoll und hilfreich wie die 10 Euro für den Mann und seinen Hund.
Wie willst du diese Woche dem Leben vertrauen?
Wo lohnt es sich für dich, das Aufrechnen einfach bleiben zu lassen?